Liebe Mitglieder, Freunde und Interessierte,
gerne machen wir auf eine relevante (externe) musikalische Veranstaltung, ein Shakuhachi Konzert, aufmerksam.
Das Konzert findet am 17. Mai 2024 im Buddhistischen Zentrum in der Stadtstraße 7 in Freiburg statt. Es beginnt um 20.00 Uhr und kostet 15 Euro Eintritt.
Komuso – die Mönche der Leere.
Dies sind die japanischen Shakuhachi-Mönche, die alles hinter sich lassend ihr Leben der Praxis des Sui-Zen widmen, dem Zen des Shakuhachi-Spielens, um den Ton des Einen, „Ichion“, auszudrücken. Sie suchen nicht die Öffentlichkeit, sodass sie im heutigen Japan kaum mehr in der Gesellschaft wahrgenommen werden. Fragte man heute 20-jährige Japaner nach der Bedeutung des Namens „Komuso“, fast alle würden sie nicht kennen.
Dennoch wird der Geist des Komuso in Japan bewahrt, von Meister zu Schüler, von Spieler zu Spieler übertragen und überliefert. Es ist ein Geist, der über Epochen hinweg, über historische Geschehnisse hinausgehend als Wahrheit zeitlos immer weiter bestehen wird.
Formal ist die Komuso-Schule der japanischen Rinzai-Zen-Schule zugeordnet. Jedoch der Klang der Shakuhachi, als Metapher für die Stimme der Bodhisattva des Mitgefühls, Kannon, übersteigt umfassend trasnszendierend diesen Formalismus, wie Legende und literarische Fußspuren der Shakuhachi zeigen.
Der Geist der Komuso-Shakuhachi lebte im Wander-Künstler des 8. Jahrhunderts, in den Bettelmönchen, Theaterspielern, einfachen Straßenmusikern, in den Künstlern der Anrufung Buddhas, Nembutsu, in den Kriegern des 15.Jahrhunderts; er lebte im Geist des berühmten Rinzai-Mönchs Ikkyu, und er lebte in den Komuso der Fuke-Schule des 17.Jahrhunderts. Und heute, im 20. Und 21. Jahrhundert, verharrt der Ton nicht in Japan, sondern wird auch gehört in Amerika, in Europa und anderswo in der Welt.
In der Zen-Schule wird die Shakuhachi Hocchiku (religiöses Instrument) genannt. Das Leben dem Leben überlassen, das ist die Praxis. Konkret richtet sie sich aus auf das richtige Atmen. Es geht nicht um „schön“ spielen oder um das Können des Spielers, die Beherrschung der schwierigen Technik. Es geht um den Atem. Betrachten wir die das Notenblatt des Spielers, so nehmen wir wohl eher die notenlosen Atempausen wahr als das Spielen der Noten.
Bei der Herstellung der Komuso-Shakuhachi wird der Bambus möglichst in seiner natürlichen Form bewahrt. Diese Shakuhachi ist einteilig, im Gegensatz zu den modernen zweiteiligen Instrumenten. Die innere Struktur des Bambusstücks wird erhalten, dadurch hat der Klang des Instruments mehr Farbe und Ausdrucksmöglichkeiten.
Die Komuso-Shakuhachi klingt traurig, mitfühlend und tröstend, so, als ob der Bambus die Vergänglichkeit des irdischen Lebens kennen würde und selbst alles Leiden schon erfahren hätte. Das religiöse Instrument Shakuhachi drückt alles aus: die tiefe Traurigkeit des Menschen, die Vergänglichkeit, die wir nicht ändern können und akzeptieren müssen. Die Shakuhachi lehrt uns mit ihrem mitfühlenden Klang, dass man in diesem vergänglichen Leben nicht anders als im Hier und Jetzt leben, mit dem ganzen Körper und Geist, und Shakuhachi spielen kann. Und durch das richtige Atmen in dieser vergänglichen Welt lernt man, eine rechte Lebensweise zu verwirklichen.
– Renkei Hashimoto
Herzliche Grüße,
der Vorstand der Deutsch Japanischen Gesellschaft.
Shigeko Maeda & Arthur Hinsch